Ein Erfahrungsbericht zu meinem zweiten Marathon in Berlin

Berlin Marathon 2016 unter 210 Minuten

Mein zweiter Berlin Marathon fand am 25.09.2016 statt und ich sage euch, es war wieder eine geile Stimmung! Diesmal hatte ich die Erfahrung aus dem letzten Jahr, sodass ich nicht so aufgeregt war. Ich wusste bereits, was mich erwartet. Allerdings hatte ich mir ein sehr ambitioniertes Ziel gesetzt, den Marathon unter 3:30 Stunden zu laufen. Ich kann aber euch jetzt schon vorab sagen, dass ich es leider nicht ganz geschafft und es um 6 Minuten verfehlt habe. Am Ende der Laufstrecke haben meine Kräfte mich verlassen und ich lief im langsamen Tempo die letzten Kilometer durchs Ziel. Das liegt wahrscheinlich größtenteils daran, dass ich nicht genug lange Dauerläufe und für das Lauftempo nicht genug Intervaläufe absolviert habe. Ich muss auch ehrlich zugeben, dass ich mich auch nicht ganz an meinen Trainingsplan gehalten habe. Wie genau alles verlief, erfährst du hier in meinem Erfahrungsbericht zum Berlin Marathon 2016.

Die Nacht und der Morgen vor dem Berlin Marathon Laufevent

Wie ihr vielleicht bereits wisst, war ich letztes Jahr so aufgeregt, dass ich nur 4 Stunden geschlafen habe. Dieses Mal habe ich mir keine Gedanken gemacht, überhaupt ins Ziel zu kommen, sondern ich hatte die Motivation, den Marathon unter 3:30 Stunden zu laufen. Da hatte ich eher eine positive Nervosität, sodass ich kein Problem hatte, einzuschlafen. Ich hatte über 6 Stunden Schlaf, sodass ich eigentlich fit war. Als ich aufstand, realisierte ich es wieder, dass ich tatsächlich unter 40.000 Teilnehmern dabei war. Das treibt mir immer wieder Gänsehaut ein! Der Morgen verlief eigentlich sehr entspannt. Ich hatte genug Zeit, mein Lieblingsfrühstück zuzubereiten, um genug Energie aufzunehmen, damit ich die 42,2 Kilometer bewältigen kann. Zusätzlich habe ich mir noch zwei Vollkornbrötchen eingepackt, falls ich Hunger bekommen sollte. Man kann durchaus eine Stunde vor dem Lauf noch etwas essen. Auch Energiegels und die Startnummer habe ich mir noch schnell eingepackt. Dann ging es schon vor die Haustür!

Die Fahrt und die Ankunft zum Startbereich für den 43. BMW Berlin Marathon

Natürlich habe ich mich wieder für die öffentlichen Verkehrsmittel entschieden, da alle Straßen abgesperrt waren. Schon in der U-Bahn bin ich sehr vielen Läufern begegnet mit dem klassischen Berlin Marathon Turnbeutel. Alleine wenn man Gleichgesinnte sieht, steigt die Motivation und man bekommt richtig Bock, laufen zu gehen. Vielleicht geht es dir ja genauso wie mir. Wie letztes Jahr war die Kleiderabgabe und der Startbereich in der Nähe vom Reichstag. Dort habe ich mich mit zwei Lauffreunden getroffen, die beide ihren ersten Marathon laufen wollten. Beide haben es gefinisht, was mich für beide sehr gefreut hat. Wie viele Menschen dort wieder waren, es war unglaublich! Die Kleiderabgabe und der Gang zur Startlinie verliefen reibungslos. Eigentlich sollte ich im Block G starten, aber da meine zwei Lauffreunde beide in Block H starteten, habe ich mich natürlich miteingereiht.

Der Startschuss und der Verlauf beim Berlin Marathon 2016

Motivation und Anfeuerung beim Berlin Marathon
Unterstützung & Anfeuerungen am Seitenrand

Natürlich hat es wieder einige Zeit gedauert, bis wir starten konnten. Die Eliteläufer aus den Ländern wie Kenia oder Äthiopien starteten bereits um 9:15Uhr. Da wir die letzten Starter waren, standen wir knapp 30 Minuten noch in Startposition. Das hat mir aber genug Zeit gegeben, um noch schnell auf die Toilette zu gehen und meine Marathonschnürung zu machen, damit ich Fußblasen vermeide. Genau um 9:44 Uhr überquerte ich die Startlinie und wünschte meinen Lauffreunden noch viel Glück.

  1. Die ersten Kilometer verliefen wieder sehr gut, allerdings waren wieder vor mir Läufer, die sehr langsam waren, sodass ich wieder viel Kraft verschwendet habe, allen auszuweichen. Da hat man keine Möglichkeit, die Ideallinie beim Marathon zu laufen. Um das nächstes Jahr zu verhindern, starte ich dann im Block F.
  2. Da ich mir eine Zielzeit unter 3:30 Stunden gesetzt hatte, wollte ich mir das Rennen so einteilen, dass ich um die 4:50min/km laufe. Das hat eigentlich noch sehr gut bis Kilometer 25 geklappt. Eine Läuferin hat auch konstant dieses Tempo gelaufen, sodass ich mich beschloss, die ganze Zeit mir ihr mitzulaufen und Sie als Pacemaker zu nutzen. Ich konnte auch sehr oft ihren Windschatten nutzen. Dann musste ich die erste Trinkpause einlegen.
  3. Kilometer 25-30:  In dieser Phase fiel mir es schon deutlich schwerer, das Lauftempo weiter hoch zu halten. Ich musste leider meine Laufgeschwindigkeit reduzieren. Auch die Laufpartnerin musste ich ziehen lassen, sodass ich wieder auf mich selbst gestellt war. Und wenn ihr schon einmal selber gelaufen seid, wisst ihr ganz genau, wie schwer es ist, alleine ein konstant hohes Lauftempo zu laufen.
  4. Kilometer 30-35: Da merkte ich schon, dass ich nicht genug trainiert war, den Marathon unter 3:30 Stunden zu laufen. Ab dann beschloss ich mich, das Feeling zu genießen und gut ins Ziel anzukommen. Anhand meiner Hochrechnung auf meiner Laufuhr war das Ziel unter 3.30 Stunden nicht realisierbar.
  5. Erfahrungsbericht zum Berlin Marathon 2016
    Glückliche Gesichter, als wir beide den Berlin Marathon 2016 gefinisht haben

    Kilometer 35-40 Kilometer: Da musste ich sehr stark mit mir kämpfen und auch zu einem Energygel und an einer Verpflegungsstelle zu einem Redbull greifen. Denn nur mit Wasser erhält dein Körper nicht genug Energie. Zu diesem Zeitpunkt habe ich keine Minute daran verschwendet, mir Gedanken über meine Zielzeit zu machen. Da ging es nur darum, weiter zu laufen und nicht stehen zu bleiben. In diesem Bereich wird man sehr viele Läufer sehen, die mit dem Gehen anfangen. Daran darfst du eigentlich nie denken und musst immer versuchen, weiterzulaufen. Diese 5 Kilometer waren für mich bei diesem Marathon die Schwersten.

  6. Als ich das Schild 40 Kilometer gesehen habe, ging es dann wieder. Ich glaube, sehr viel ist Kopfsache beim Marathon! Die letzten zwei Kilometer bin ich zwar ziemlich langsam gelaufen, aber konnte noch die ganze Atmosphäre aufsaugen und war dann aber trotzdem glücklich, als ich die Ziellinie durchquerte! Was für ein Gefühl!

Fazit

Ich hoffe, ich konnte euch einen guten Einblick geben, wie ein Marathon abläuft. Vielleicht motiviert das ja den einen oder anderen, auch bald seinen ersten Marathon zu laufen. Übrigens wurde der Weltrekord im Marathon um 6 Sekunden verpasst. Ich werde mich nächstes Jahr wieder für den Berlin Marathon bewerben und dann wirklich unter 3:30 Stunden laufen! Aber ob ich Losglück habe, wird sich dann wieder zeigen. Für den Berlin Marathon nächstes Jahr wird man weiter tief in die Tasche greifen müssen, da kostet es 108 Euro statt wie letztes Jahr 98 Euro. Wenn man allerdings eine Leidenschaft zum Laufen entwickelt hat, wird das wohl kein Hindernis sein! Ich freue mich mit euch auf nächstes Jahr und ich hoffe, euch hat der Erfahrungsbericht zum Berlin Marathon 2016 gefallen!

Berlin Marathon 2016 Medaille
Am Ende gab es für alle Finisher eine Medaille
Quang

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