Natural Running – Richtig Barfußlaufen

Natural Running
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Was ist überhaupt Natural Running und worauf solltest du unbedingt achten? Diese Art des Runnings bezeichnet in der Laufszene das Barfußlaufen bzw. das natürliche Laufen. Menschen sind zum Laufen geboren und schon früher liefen die Jäger am Tag über 20 Kilometer barfuß, um ihre Beute zu fangen. Damals war es lebensnotwendig lange Strecken zu laufen, um für Nahrung zu sorgen. Heutzutage ist der Mensch gemütlicher geworden, da wir Lebensmittel an jeder Ecke kaufen können. Wenn man sich dann entschließt, mit dem Joggen anzufangen, bietet jeder Laufladen dir Laufschuhe, die eine gewisse Dämpfung bietet, um Verletzungen zu vermeiden. Allerdings kann das auch nachteilig sein, da du bestimmte Fußmuskulaturen nicht trainierst und es bei anderen Sportarten zu Verletzungen führen kann. Damit du aber deine ganzen Beinmuskulaturen beanspruchst, ist eine Abwechslung beim Lauftraining notwendig. Dabei empfehle ich dir, unterschiedliche Laufschuhkategorien zu nutzen. Achte allerdings darauf, dass diese Laufschuhe für dich geeignet sind. Beim Natural Running liegt der größte Unterschied zu normalen Laufschuhen, dass sich dein Fuß erst einmal an die Situation gewöhnen muss. Bei zu schnellen Angehen kann es zu Verletzungen kommen, bei normalen Laufschuhen hingegen fängt die Dämpfung deine Fußfehlstellung auf.

Worauf solltest du beim Natural Running achten?

Bevor du mit dem Barfußlaufen richtig anfangen kannst, solltest du erst einmal dich mit den Natural Running Schuhe betraut machen. Das bedeutet, dass du nur kurze Laufstrecken mit den neuen Barfußlaufschuhen absolvierst und nicht gleich 10 Kilometer damit läufst. Am Anfang ist es hilfreich, wenn du z.B. 500 Meter damit langsam läufst, dann wieder paar Minuten gehst und dann wieder kurze Läufe einbaust. Damit gewöhnt sich dein Körper langsam an den neuen Laufstil und du vermeidest damit Verletzungen. Viele Experten raten Laufanfängern davon ab, mit den Barfußlaufschuhen zu trainieren, da die Muskulatur noch nicht ausgeprägt ist und man erst einmal einen Laufstil entwickeln muss. Ich persönlich sehe es nicht ganz so, da auch ein trainierter Läufer sich erst einmal an das neue Trainingsgerät gewöhnen muss und bestimmte Muskelgruppen auch bei einem durchtrainierten Läufer nicht ganz ausgeprägt ist. Allerdings sollte ein Laufanfänger dennoch kürzere Laufstrecken absolvieren, damit die Waden- und Beinmuskulatur sich langsam entwickeln kann. Auch kann dir eine sportmedzinische Untersuchung dabei helfen, um herauszufinden, ob sich das Barfußlaufen für dich eignet.

Wo können die Natural Running Laufschuhe eingesetzt werden?

Barfußschuhe können fast überall eingesetzt werden, allerdings gibt es im Vergleich zum normalen Laufschuh ein paar Punkte zu beachten. Da du fast ohne Dämpfung läufst, ist es wichtig, dass dein Fuß sich langsam an das neue Laufgefühl gewöhnt. Deshalb sind am Anfang unebene Wege nicht empfehlenswert. Wo kannst du also die Natural Running Laufschuhe einsetzen?

  • Asphalt/Gehwege: Wahrscheinlich gibt es bei dir in der Gegend nicht zu viele Waldwege, sodass du ganz normal auf der Straße laufen musst. Du wirst zwar den Boden unter deinen Füßen merken, allerdings kannst du problemlos mit den natürlichen Laufschuhen auch auf Asphalt und Gehwegen laufen.
  • Waldwege: Besonders Laufstrecken im Wald sind sehr gut für diese  Barfuß-Laufschuhe geeignet. Du hast hier einen weichen Untergrund, sodass du den Fuß langsam an das Laufgerät gewöhnen kannst und Verletzungen vorbeugst.
  • Loser Untergrund wie Kies oder Sand: Kieswege wirst du wahrscheinlich auf Waldwegen begegnen, sodass auch dieser Untergrund kein Problem darstellt. Sand hingegen wirst du eher selten antreffen, aber die Laufschuhe werden auch das aushalten.

Du wirst allerdings auch mit den Natural Running Laufschuhe auf Grenzen stoßen. So ist es nicht ganz gewährt, dass bei Regen und Schnee deine Socken durchnässt werden. Allerdings hat hier der Schuhhersteller von „Vibram“ darauf reagiert und ein neues Modell auf dem Markt gebracht, dass wasserabweisend sein soll. Da die Laufschuhe relativ dünn sind, weiß ich auch nicht genau, ob Holzsplitter und Glas die Laufschuhe aushalten werden. Hier der ausführliche Testbericht zum Vibram Bikila Evo.

Fazit zum Barfußlaufen

Der Trend zum natürlichen Laufen ist da, allerdings sollte man am Anfang vorsichtig damit umgehen. Der Fuß und die Muskulatur im Bein müssen die ungewöhnlichen Belastungen zunächst aushalten und sich langsam daran gewöhnen. Damit gewährst du, dass du dich nicht verletzt und somit Schritt für Schritt deinen Körper an das Natural Running heranführst. Durch das Barfußlaufen wirst du automatisch eher im Vor-oder Mittelfuß aufsetzen, sodass ein natürlicher Laufstil entsteht. Langfristig kann dir diese Trainingseinheit auch zu besseren Laufzeiten verhelfen. Beachte allerdings, dass du dein Training variierst und auch Stabilitätsschuhe und Lightweight Trainer Schuhe verwendest. Je mehr unterschiedliche Reize du setzt, umso leistungsstärker kannst du deine Leistung auf den Asphalt bringen. Sowohl Dauerläufe als auch Intervalltraining helfen dir dabei, schneller zu laufen. Sehe deshalb das “natürliche Laufen” als Ergänzung zu deinem normalen Training an und versuche möglichst effektiv damit zu trainieren.

Quang

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