Laufen mit Barfußschuhen – Für jeden Läufer geeignet?

Ihr habt vielleicht auf eurer Joggingrunde schon einige Läufer gesehen, die das Laufen mit Barfußschuhen in Perfektion beherrschen. Aber oftmals fragt ihr euch, warum verzichten diese Läufer freiwillig auf die Dämpfung, die der Sportarzt dir empfohlen hat? Ist das nicht etwas fahrlässig, mit diesen Minimalschuhen zu laufen? Vielleicht hast du selber mal überlegt, dir solche Laufschuhe ohne Dämpfung zu holen. Aber wird es über kurz oder lang euch schaden oder hilft es euch sogar, eure Laufzeit zu verbessern? Was kosten überhaut solche Minimal-Running-Schuhe? In diesem Artikel wirst du mehr darüber erfahren, wie das Laufen mit Barfußschuhen ist und wie meine Anfänge mit diesen „natürlichen“ Laufen war.

Meine ersten Anfänge mit dem Barfußschuh

Laufen mit MinimalschuhenIch besitze meine Vibram Fivefingershoes seit mehr als 1 ½ Jahre und kann euch daher eine ausführliche Meinung zum Laufen mit Barfußschuhen geben. Ich war selber am Anfang etwas skeptisch, da viele mir von diesen Minimal-Laufschuhen abgeraten haben und diese um die 150€ kosten. Das ist ein stolzer Preis und genauso teurer wie guter normaler Laufschuh. Da ich eine leichte Überpronation habe, fängt dieser Schuh diese Fußfehlstellung nicht auf und kann daher dazu führen, dass ich beim Laufen umknicke. Das ist bisher nicht passiert, da mein Körper mittlerweile sich an dem Natural-Running-Schuh sehr gut daran gewöhnt hat. Hierbei ist es sehr wichtig, dass ihr am Anfang kleinere Distanzen hinlegt wie z.B. 5km und nicht gleich 10km damit läuft. Bei mir ging es relativ schnell, bis mein Körper sich an den Schuh gewöhnt hat und konnte bereits nach zwei Wochen mit den Barfußschuhen bereits 10 Kilometer problemlos absolvieren. Auch der Spaß kommt dabei nicht zu kurz. Es ist ein enorm großer Unterschied zwischen einen normalen Laufschuh und den Barfuß-Laufschuhen. Ihr spürt mit den Minimalschuhen jede Unebenheit, aber gerade das stärkt eure Fußmuskulatur und macht euch besser!

Muss man für das Barfußlaufen anders trainieren?

Ihr werdet auf vielen Plattformen, die über das Natural Running berichten lesen, dass ihr euch erstmal ans Barfußlaufen gewöhnen sollt und daher Spaziergänge in der Freizeit mit diesen Schuhen machen solltet. Das kann man machen, muss man meiner Meinung nach nicht! Auch die Tipps, dass man dieses Laufen mit Barfußschuhen nur als Ergänzung zum Trainingsplan nutzen soll, sehe ich anders. Dieses Training mit den Minimal-Laufschuhen lassen sich problemlos in den Trainingsplan integrieren. Denn wenn man es nur als Ergänzung sehen würde, müsste man ja noch mehr trainieren, als es der Plan vorgibt. Und das kann auch nicht der Sinn sein. Ihr kräftigt automatisch beim Laufen eure Fußmuskulatur und der Fuß lernt sehr schnell, wie er sich bei diesen Laufschuhen verhalten soll. Falls ihr bisher mit der Ferse beim Laufen aufgekommen seid, werdet ihr automatisch mit den Barfußschuhen mit dem Mittel-oder Vorderfuß auftreten, sodass ihr kraftsparender laufen werdet. Daher ist es nicht notwendig, dafür extra Kraftübungen oder sonstiges zu machen. Natürlich kann euch das Stabilitätstraining euch dabei untersützen, ein besseres Gleichgewicht beim Laufen zu bekommen.

Vollkommene Umstellung auf die Barfußlaufschuhe sinnvoll?

Joggen mit BarfußlaufschuheViele Experten raten dazu, den Barfußlaufschuh nicht alleine zu nutzen, sondern eher als Zweit- oder Drittlaufschuh. Generell ist es ratsam, mehrere Laufschuhe zu besitzen. Daher empfehle ich euch auch hier, nicht nur auf Barfußlaufschuhe zu setzen, sondern auch ganz normale gedämpfte Laufschuhe zu nutzen. Das stärkt unterschiedliche Muskulaturen, nicht nur im Fußgelenk, sondern hilft euch z.B. auch bei der Laufhaltung.

Daher rate ich euch mindestens drei Laufschuhe zu nutzen für die unterschiedlichen Trainingseinheiten:

  • Lange Dauerläufe: Hier würde ich zu Stabilitäts-Laufschuhen raten, da ihr länger nunterwegs seid. Aus meiner Erfahrung heraus, kann man bei trainierten Läufern hier auch die Barfuß-Laufschuhe nutzen.
  • Intervalltraining: Ich nutze persönlich für Intervalle sehr gerne die Vibram Fivefingersshoes, da diese sehr leicht sind und ihr automatisch Vortrieb durch das Barfußlaufen bekommt
  • Dauerläufe bis 10 Kilometer: Über diese Distanz lassen sich die Minimalschuhe sehr gut nutzen und „einlaufen“, da die Laufdistanz überschaubar ist.

Fazit zum Laufen mit Barfußschuhen

Wer schon mal daran gedacht hat, sich Barfußlaufschuhe zu kaufen, es wird sich lohnen! Damit wirst du langfristig deinen Laufstil verbessern und energiesparender laufen. Allerdings solltest du als Anfänger Geduld bewahren, da sich dein Fuß erst an das Laufen mit Barfußschuhen gewöhnen muss. Später kannst du sogar einen Marathon damit laufen. Ihr solltet allerdings nicht nur auf den Barfußschuh zurückgreifen, sondern auch zusätzlich ein oder zwei andere Laufschuhe besitzen. Denn ihr wisst ja selber, es ist ähnlich wie bei den Intervallen, ihr müsst euren Körper unterschiedliche Reize aussetzen, damit ihr schneller werdet. Wem das Barfuß-Feeling besonders gut gefällt, gibt es auch eine Menge Barfußschuhe für die Frezeit. Diese sehen zwar etwas gewöhnungsbedüftig aus, aber solange es euch nicht stört, könnt ihr diese Minimalschuhe auch in der Freizeit tragen. Die Alternative wären die Nike Free Schuhe, die minimal sind und auch stylisch. Allerdings sind Barfußlaufschuhe nicht besonders günstig, sodass ihr mit ungefähr 100-150€ rechnen müsst. Wer damit keine Probleme hat, kann ich zu diesen Schuhen nur raten. Probiert es doch gleich mal aus!

Quang

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